IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg

Campingwirtschaft trotzt der Abkühlung im Tourismus

Die Konjunktureintrübung in Deutschland macht sich zunehmend auch im Tourismus bemerkbar. Das zeigt eine erste Auswertung des Branchenreports, den der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) gerade zusammenstellt.
"Die Zahl der Unternehmen, die ihre Geschäftslage als gut beurteilen, hat sich im Vergleich zum letzten Sommer merklich verringert", berichtet DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben von den vorläufigen Erkenntnissen aus der DIHK-Tourismusumfrage Frühjahr/Sommer 2019.
"Damit geht es der Tourismuswirtschaft zwar noch immer vergleichsweise gut." Allerdings schwäche sich das Stimmungshoch in der Branche nach neun sehr erfolgreichen Jahren ab, so Wansleben. Bei der Einschätzung der eigenen Geschäftslage betrage der durchschnittliche Saldo zwischen "gut"- und "schlecht"-Nennungen aktuell nur noch 34 Punkte; im Vorjahr hatte er noch bei 45 Punkten gelegen.
Bei den Betrieben in der Gastronomie sehe es "weiterhin gut aus", geht Wansleben ins Detail – "hier liefen die Geschäfte deutlich besser als zuletzt". Mit Blick auf diesen Sommer befürchteten allerdings viele Unternehmen deutlich schwächere Umsätze. Ein Grund ist nach Erkenntnissen des DIHK der Personalmangel, der zum Beispiel Restaurants oder Hotels häufig zwingt, ihre Öffnungszeiten einzuschränken.
Erfreuliche Nachrichten kommen von der Campingwirtschaft. Sie profitiert von dem generellen Trend, dass immer mehr Menschen Urlaub in Deutschland machen – immerhin legte die Zahl der bundesweiten Übernachtungen in den vergangenen zehn Jahren um rund 50 Prozent zu. Diese Entwicklung schlägt sich laut Wansleben "vor allem bei den Campingplätzen nieder, die von deutlich besseren Geschäften berichten".
Während die Hersteller von Wohnmobilen oder Wohnwagen immer neue Verkaufsrekorde melden, stehen der Branche strukturelle Anpassungen ins Haus. Konnten die Campingplätze den Ansturm bislang durch Verbesserungen der Auslastung abfedern, werden künftig Kapazitätserhöhungen erforderlich sein. Auch der Generationswechsel ist vielerorts ein großes Thema.
Der DIHK entwickelt deshalb derzeit gemeinsam mit dem Bundesverband der Campingwirtschaft in Deutschland einen Leitfaden zur Existenzgründung in der Branche.